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Thibault Falk 4Tet: Sur Le Fil (Review)
Artist: | Thibault Falk 4Tet |
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Album: | Sur Le Fil |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Unit Records | |
Spieldauer: | 74:30 | |
Erschienen: | 19.11.2010 | |
Website: | [Link] |
Sehr liebevoll aufgemacht (Überall-Schreiber Wolf Kampmann verfasste die Linernotes) tritt die CD dieses Jazzers nebst klassischer Combo-Besetzung auf den Plan. Der internationalen Gruppe ist eine intensive zweite Scheibe gelungen, die gleichwohl auch angesichts ihrer Gesamtspielzeit nicht eben nebenher konsumiert werden sollte ... verbietet sich sowieso in dieser Stilistik, nicht wahr?
THIBAULT FALK gibt eindeutig den Ton an, was aber nicht automatisch ausschließt, dass seine Mitstreiter nicht auch ihre Spots erhalten - im Gegenteil, denn dies widerspräche der generellen Genreidee von Grund auf. Der Titelsong sowie "Les Fromages" setzen auf entspanntes, dann anziehendes Unisono, ehe die Durchführung zum Klavierritt avanciert. Der Namensgeber ist unheimlich expressiv in seinen fließenden Linien und beidhändigen Könnensbeweisen, wenngleich Abdrücken anders geht. Gerade am Limit klatscht sein Kollege am Saxofon ab und sorgt für warmen Sommerregen. Im vielsagenden Titel "Cri De Notes" ist Josh Yellon selbst der Star eines quirligen Reigens, wiewohl nicht ohne Auflockerungen. Der Mittelteil des Liederbundes gerät allgemein recht relaxed, was sich beispielsweise an "J'ai Rien Vu De Tout Cela" belegen lässt.
Die Dynamik des Ganzen klingt schlüssig. "Comme Avant" führt tatsächlich in die einstweilige Hektik zurück und stellt Drummer Lonak ins Schlaglicht. "Patience" ist keine Geduldsübung, sondern pure Bläsereuphorie; danach lockt der Mann mit den dicken Lippen seine Mitstreiter in eine verqualmte Kellerbar, ehe "Mon Petit Napoléon" mit markanter Motivik abschließt.
FAZIT: Wer über Jazz schreibt, muss sich darauf einlassen, heißt es, doch das gilt eigentlich für den ernsten Umgang mit jeder Art von Musik. Auch der Hörer sollte sich vieles Erarbeiten und nicht mundgerecht ins Hirn geträufelt bekommen. Wer also als Rockmusik-Konsument bis hierher gelesen und immer noch keinen Verzerrer gefunden hat, darf die Gelegenheit des Hechtsprungs über den Tellerrand wahrnehmen und von THIBAULT FALK belohnt werden, falls er sich nicht gleich auf die Genreklassiker stürzen möchte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sur Le Fil
- Les Fromages
- Moi Aussi
- Crooked River
- Cri De Notes
- Shawnee
- Ufo An Der Spree
- J'ai Rien Vu De Tout Cela
- Comme Avant
- Patience
- L'homme Qui Valait 3 Milliards
- Mon Petit Napoléon
- Bass - Andreas Lang
- Schlagzeug - Marcin Lonak
- Sonstige - Josh Yellon (sax), Thibault Falk (p)
- Sur Le Fil (2010) - 12/15 Punkten
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